Zuviel oder zu wenig-
beides kann dich herausfordern.
Deshalb lohnt es sich, Östrogen genauer zu betrachten.
Wir denken meistens an DAS Frauenhormon, das die ersten zwei Wochen des weiblichen Zyklus bestimmt und Eizellen reifen lässt und die Gebärmutter zu einem fluffigen Nestchen werden lässt- falls sich ein befruchtetes Ei einnisten möchte.
Aber auch Männer haben eine geringe Menge Östrogen im Blut, ebenso wie Frauen Testosteron haben. Wusstet ihr das?
Chemisch gesehen werden die meisten Östrogene sogar aus Testosteron gebildet via eines Enzyms (Aromatase- ich mag das Wort. Klingt irgendwie lecker.)
Je älter wir werden, desto mehr gleichen wir uns an:
Männer bilden weniger Testosteron und haben im Verhältnis höheres Östrogen und bei Frauen nach den Wechseljahren ist es genau andersrum.
Vor den Wechseljahren wird Östrogen bei Frauen vorallem in den Eierstöcken gebildet, aber auch (und nach der Menopause nur noch!) in der Nebenniere und ... in Fettzellen!
Das bedeutet: Bei Krankheiten oder Beschwerden, denen ein(zu) hoher Östrogen Spiegel zugrunde liegt, kann es helfen, überschüssige Fettzellen zu vermindern!
Ist das nicht faszinierend?
Da gehe ich doch direkt ne Runde joggen!
Lieber denn je!
Je mehr ich studiere und mein Wissen verknüpfe, desto klarer wird mir, warum Fettleibigkeit ganz unabhängig von der Optik und dem Selbstwertgefühl so ungesund ist.
Genaugenommen gibt es nicht DAS Östrogen, sondern (mindestens!) 3. lasst sie uns besser kennenlernen:
ESTRADIOL: das Östrogen, das unsere Gebärmutterschleimhaut so kuschelig und einnistungsfreundlich gestaltet! Darüber hinaus macht es auch allerlei anderes saftig: die Feuchtigkeit der Yoni- und sogar der Augen!- wird gefördert, Lust gefördert (macht Sinn, ne), Praktischerweise hilft es gleichzeitig, Blasenentzündungen vorzubeugen (So geschickt!) und auch sonst hilft es beim wohlfühlen: wir schlafen und lernen gut, und wenn Estradiol schon mal dabei ist, die Gebärmutter gut zu ernähren und zu durchbluten, macht es auch noch alle anderen Gefäße im Körper weiter und geschmeidiger und schützt uns vor so manchen Herzkreislauferkrankungen. Meistens wird Estradiol gemeint, wenn von Östrogen gesprochen wird.
ESTRON- quasi die böse Schwester von Estradiol. Steht im Verdacht, Brust- und Gebärmutterzellen entarten zu lassen. Einen stark verstärkenden Einfluss hat Alkohol auf diesen Prozess. Wer also einen knoten in der Brust tastet oder einen veränderten Zellabstrich hat: bitte nicht zur Bewältigung oder zum Vergessen der Nachricht ordentlich Schnaps draufkippen! Lieber eine session bei mir machen und wir besprechen alles! Außerdem scheint es der Fall, dass das „eifersüchtige“ Estron die positiven Wirkungen Von Estradiol hemmen kann. Estron wird vor der Menopause gebildet in: Eierstöcken, Leber und Fettzellen. Nach dem Wechsel: vorallem in Fettzellen! ... ich möchte mir quasi schon wieder die Laufschuhe schnüren. Und mich entspannen (im Post vorher ging es ja im Kortisol als Stresshormon und das entstehen von Bauchfett). Ist das Estron hoch, verschlechtern sich in der Regel auch die Leberwerte. Auch das Thromboserisiko kann steigen, und damit das Risiko für Schlaganfall, Herzinfarkt usw...
und dann wäre da noch... ESTRIOL: sozusagen die Dritte der ungleichen Schwestern der Östrogenfamilie. Der Körper hat sich wohl im Laufe der Evolution gedacht: mei oh mei, das mit dem Estron ist nicht so ideal, da brauch mer noch was für die Menschen. Estriol hemmt die negativen Effekte von Estron! Es wird natürlich gebildet während der Schwangerschaft (was mich erneut zu dem Schluss kommen lässt, dass es auch lohnende Faktoren neben den körperlichen Strapazen gibt!) und scheint ebenfalls schützende Effekte auf die Harnwege und Brustzellen zu haben. (Nicht wie seine große Schwester Estradiol auch auf Herz und Knochen- aber Estriol ist bisher auch wenige erforscht als die beiden anderen). Estriol ist unter anderem dafür verantwortlich, dass der Körper der Mutter den wachsenden Fötus nicht als Fremdgewebe abstößt.
Ich hänge euch mal ein Foto von mir an, wo ich auf einem totalen Östrogenpeak bin, direkt um den Eisprung herum. Ich weiß noch genau, wie ich mich in diesem Moment gefühlt habe: Mutig, frei, unwiderstehlich. Herrlich, So ein idealer Östrogenspiegel!
Wie sich Östrogen im Körper anfühlen kann, wenn es nicht im idealen Bereich liegt,
darüber erzähle ich euch das nächste Mal.
Falls ihr Fragen habt, stellt sie gerne.
Falls ihr jemanden kennt, der von diesem Wissen profitieren kann, teilt es.
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Bis dahin!
Eure Michaela Braun
Osteopathin D.O.