“Es gibt nichts auf der Welt, das einen Menschen so sehr befähigt, äußere Schwierigkeiten oder innere Beschwerden zu überwinden, als das Bewusstsein, eine Aufgabe im Leben zu haben.“
(Viktor Frankl)
Es ist ein Schlüsselmoment in der Therapie.
Wenn ein Patient zu mir kommt, erfrage ich die Beschwerden so spezifisch wie möglich.
Ich taste und teste, um die verursachende Struktur so genau wie möglich herauszufinden und so gezielt wie möglich zu helfen.
Je akuter und kurzfristiger das Problem aufgetreten ist, desto einfacher ist es meistens.
Bei lange anhaltenden oder immer wieder kehrenden Themen bedarf es einer etwas anderen Art von „Detektivarbeit“.
Das Verständnis darf sich auffächern auf die Körpersysteme, auf die inneren und äußeren Lebensumstände des Patienten.
Zwei Fragen haben sich als Leuchttürme im Nebel bewährt auf der Suche nach neuen Lösungsansätzen und mehr Verständnis „wonach das Symptom bittet“, „worauf es hinweist“, welche Änderung geschehen darf, damit das Leiden kleiner und das Leben wieder leichter und besser werden darf:
1)„Was denkst du: was hast du davon?
Was der Mehrwert davon, xy zu haben?“
(Zb : ich ruhe mich dadurch mehr aus./ ich bin krankgeschrieben und muss nicht zur Arbeit; wo ich meinen Chef fürchte./ ich erfahre mehr Unterstützung und Zuwendung von meinem
Partner/ ich habe einen gesellschaftlich akzeptierten Anlass, mich besser um mich zu kümmern und zb ins Fitnessstudio zu gehen, ohne, dass es mir wie unnötiger Wellness oder Luxus vorkommt…)
-sobald die Frage nach dem sog. „sekundären Krankheitsgewinn“ geklärt ist und der Patient lernt, es auch „gesund“ einzufordern und dem einen festen Platz im Leben zu geben, werden die Symptome oft leichter.
Die 2. Frage ist ebenso wichtig:
In ihr liegt ein möglicher Schlüssel für die Motivation, den Weg der Heilung zu beginnen und konsequent zu beschreiten.
Auch, wenn es Rückschläge, Frustration, Herausforderung, Zweifel, Stagnation geben wird auf dem Weg:
„Warum lohnt sich die Heilung? Was würde besser und leichter werden, wenn die Linderung der Symptome gelingt?“
(Oder, wenn eine Linderung nicht möglich ist, soviele Resourcen hinzukommen, dass es trotz gleichbleibenden Beschwerden dennoch wieder zu viel mehr Lebensqualität kommt?)
„WOFÜR willst du herausfinden und dich dafür einsetzen, dass das Leiden leichter wird?“
Die Fragen sorgen oft für Verwunderung, für Stille, für einen kostbaren Blick nach innen.
Für verwunderliche, köstliche,offenbarende Antworten.
Es lohnt sich, sich diese Fragen immer wieder zu stellen, denn die Antworten wandeln sich und entwickeln sich weiter.
Heilung klingt so nett und harmlos wie ein Pflaster oder wie ein hübscher Zuckerguss.
Aber sind wir mal ehrlich, manchmal ist es auch eine Schlammschlacht, es Bedarf Konsequenz, Tapferkeit, Richtung, Entwicklung.
Es kostet Geld, es kostet Zeit,
Es kostet Nerven, dich gut um dich zu kümmern.
Warum das alles investieren statt resignieren, ablenken, betäuben?
Hier ein paar Antworten, die mich in den letzten Wochen berührt haben.
„Ich empfinde meinen Beruf als wahre Berufung- ich möchte ihn wieder ausüben können.“
„Ich möchte meine Enkel in den Arm nehmen können.“
„Ich möchte gern ein Kind bekommen, ich möchte wirklich auf allen Ebenen bereit sein.“
„Ich möchte wieder mehr Kapazität für meine Beziehung haben statt eine Beziehung mit dem Schmerz zu haben.“
„Ich möchte wieder reiten/schwimmen/wandern/Radl fahren können, das entspannt mich so sehr und ich kann dann ganz anders für mich und andere da sein.“
„Ich möchte meinen Kindern ein Vorbild sein, wie jemand gut mit sich selber umgeht und sich gut um sich kümmert.“
„Ich möchte noch lange und glücklich leben und in meinem Garten mein eigenes Essen anbauen.“
„Ich möchte Kraft übrighaben für mein Ehrenamt. Ich habe so ein gutes Leben und ich möchte etwas weitergeben. Das kann ich nur, wenn mir nicht xy wehtut und ich so müde von den Medikamenten bin.“
🧡
„Man kann nicht früh genug anfangen, wenn man sein eigenes Leben zurück erobern will.“, sagt Hermann Hesse.
Ich stimme von ganzem Herzen zu.
Das Gute ist, niemand muss das allein tun.
Wenn ich dich unterstützen darf, suche dir gern deinen Wunschtermin raus:
Falls du dieses Gefühl gern in der Gruppe haben möchtest, was nochmal eine verstärkende Wirkung und eine kaum in Worte zu fassende Kraft in sich birgt, komm gern mit zum Frühlingsretreat zum gemeinsamen heilen:
Ich freue mich sehr auf dich,
Deine Michaela Braun
Osteopathin D.O.
Ps: eine meiner größten Motivationen, gesund zu sein ist, dass ich gern meiner Passion folgen mag:
Das Wissen über den Körper und über Gesundheit in die Welt zu bringen, Menschen auf Augenhöhe zu begegnen und mich immer wieder in diese Welt zu verlieben und mich in ihr Zuhause zu fühlen.
Hier seht ihr mich in Indonesien in einer kleinen Dorfschule. Dorthin durfte ich den Kindern Zahnhygieneprodukte mitbringen und die Lehrerin bitten, Zahngesundheit in den Unterrichtsstoff aufzunehmen. Die Kinder waren sehr niedlich,
mit strahlendem Lächeln- leider oft karieszerfressen. Kein Wunder.
Im Schulkiosk gibts nur Süßigkeiten.
Aber wer weiß- vlt auch bald Zahnbürsten:)