Osteopathie und andere Therapieformen unterstützen den Körper dabei, zurück zu Gesundheit und Wohlbefinden, zur sogenannten „inneren Mitte“ zu finden.
Deshalb liegt vielleicht der Impuls nahe, zu denken:
„Ach, ich fühle mich nicht gut, ich habe Kopf-und Gliederschmerzen und eine dicke Erkältung,
Gottseidank hab ich heut Osteopathie, das wird’s schon „weg /besser machen“.Das hat mir schon bei allerlei körperlichen Beschwerden geholfen.“
Tatsächlich verhält es sich so, dass der Körper, wenn er mit einer Immunantwort auf eine akute Infektion beschäftigt ist, dem die Priorität gibt.
Das Immunsystem ist ein wahnsinnig komplexes und bewundernswertes System, und es kostet den Körper viel Energie und Kapazität, Sekrete und Anitkörper zu bilden, die Körpertemperatur gezielt hoch und runter zufahren und Areale mit mehr Blut anschwellen zu lassen, damit die Abwehrkräfte dort hinkommen. Die Lymphknoten arbeiten auf Hochtouren, und wir sind häufig müder und wollen uns schonen.
Als Osteopathin kann ich nicht zaubern-
Ich mache nichts weg oder gut.
Das macht euer Körper!
Ich biete ihm lediglich Impulse an, sich zu regulieren, es sich bequemer einzurichten, löse enge Stellen und Blockaden, damit alles wieder mehr ins Fließen und ins Gleichgewicht kommt.
Es ist also mehr eure Reaktion und Integration auf meine Hände, als das Wirken meiner Hände an sich.
Die Reaktion auf einen therapeutischen Reiz jedweder Art braucht ebenfalls Energie und Kapazität. Drum wollen sich viele, nach dem sie auf meiner Bank waren einfach nur noch einkuscheln und wegdösen.
Wenn ein therapeutischer Reiz auf einem Körpersystem gesetzt wird, der bereits vollauf mit Immunantwort beschäftigt ist, ist das zuviel auf einmal: es kann sein, dass zb Erkältungssymptome sich danach deutlich verstärken und die Erschöpfung und/oder die Nachwirkungen der Therapie wie zb „Muskelkatergefühl“ oder ein kompensatorisches Spannungsmuster im Körper dann wahrscheinlicher, starker und länger auftreten.
Desweiteren ist es ebenfalls ein unnötiges Ansteckungsrisiko für die Therapeuten:
Wenn es uns aus Nächstenliebe dann auch erwischt, fallen wir aus.
Das hat mehrere Folgen:
Andere Patienten, die uns gebraucht hätten, können nicht behandelt werden.
Es entsteht ein erhöhter Planungsaufwand, denn Körpertherapien im 1:1 können nur nach hinten- in einen meist sowieso schon vollen Plan geschoben werden.
Im Falle von Selbstständigkeit entstehen finanzielle Einbußen: wer nicht arbeiten kann, bekommt kein Geld. So einfach.
Alternativ schleppt sich der Therapeut weiter und verteilen die Keime unter den nächsten Patienten, um die oben genannten Nachteile zu vermeiden- auch keine edle Lösung.
Das alles ist vermeidbar, in dem wir alle gut auf uns schauen und unseren Körpern lauschen-
Wie geht es mir?
Was brauche ich jetzt, was ist jetzt dran?
Wieviel Kapazität ist da für einen tief wirkenden Impuls, eine Manipulation meines Körpersystems, was hernach gut integriert sein will?
Wenn ihr merkt, dass ihr krank werdet oder seid, sagt bitte >24h vorher ab.
Oft ist es nicht überraschend, sondern zieht sich oder bahnt sich an.
Solltet ihr wirklich ganz kurzfristig erkranken, habt bitte Verständnis, dass ich den Termin bei Absage <24h in Rechnung stelle, wenn ich (oder ihr) keinen anderen Patient für euren gebuchten Zeitslot finde.
Diese Regelung findet ihr in meinen AGBs und ihr stimmt ihnen bei jeder Buchung zu.
Ich nehme mir fest vor, in Zukunft noch genauer darauf zu achten, und Patienten die mit Grippe Symptomen auftauchen oder mir an der Tür sagen “Hi Michaela, ach ich hab mich schon so auf dich gefreut- ich hab eine akute Seitenstrang Angina -das stört dich doch nicht, oder?”
Oder “Ach Michaela, ein bisschen Halsweh und Gliederschmerzen hab ich schon, aber ich wollte unbedingt zu dir.
Meine ganze Familie hatte die letzten zwei Wochen Corona- aber ich hab ja nichts”…
Doch einfach liebevoll wieder nach Hause schicke und mich nicht erweichen lasse.
Uns allen zuliebe.
Bleibt /werdet gesund!
Es grüßt euch herzlich,
Eure Michaela Braun
Osteopathin D.O.